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Ganz knapp am Tod vorbei: Das ist das Risiko eines jeden, der sich als Töfffahrer in die Wüste oder als Skifahrer neben die Piste begibt. Von einem auf den anderen Moment ist's mit der Euphorie vorbei, doch ich hatte Glück im Unglück! Es war eine relativ flache (was halt für Enduros so als flach gilt!) Wüste, sandig und mit Sträuchern gespickt: Am Fusse dieser Sträucher gibt es immer ein Häufchen Sand, das vom Wind hin-, aber wegen der Luftstörung durch den Strauch, nicht gleich weitergeblasen wird. Die Häufchen können je nach Strauchgrösse auch zu einem Haufen von einem halben Meter anwachsen. |
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Als ich nun diese Düne vor mir sah und alle wie wild darauf zufuhren, wollte ich sie alle überholen, um von vorne die Ansicht der Gruppe, auf die Düne zufliegend, zu fotografieren. Also musste ich mein Tempo drastig steigern: Statt 80 km/h fuhr ich vielleicht 110, auf alle Fälle musste ich viel schneller fahren, wenn ich diesen Vorsprung für das Bild herausfahren wollte. Immer wieder kontrollierte ich meine Position gegenüber der Gruppe, schaute also wieder weg von meiner Fahrspur - und so geschah das Unvermeidliche: Da ich zur Seite und nicht vors Vorderrad geschaut hatte, erwischte ich einen Busch mit einem grossen Sandhaufen, was am Vorderrad dank grossem Federweg noch klappte, mir aber dann das Hinterteil der Maschine in die Luft katapultierte. Ich sah plötzlich keinen Horizont mehr, nach einem gewaltigen Schlag in den Hintern überschlug sich die Maschine und landete kopfüber neben mir im Sand, und dies bei sehr hohem Tempo! Als ich wieder zu mir kam, schüttelte ich meinen Kopf, stand unter grossen Brustschmerzen auf und weitherum war nichts mehr zu sehen. Glücklicherweise konnte der Landcruiser das Tempo der Motorräder nicht halten und kam so verspätet an die Unfallstelle. Wenn in einer flachen Wüste jemand steht, sieht man das von weit weg: Das wurde mir nun zum Glück, denn keiner aus der rasenden Truppe hatte meinen Sturz bemerkt und wahrscheinlich hätte erst am Ziel meine Frau Luzia dann vergeblich gesucht. Jemanden, der bewusstlos irgendwo liegt, wieder zu finden, ist dann wie eine Stecknadel im Heuhaufen. Denn 15 Motorräder machen einen Haufen Spuren und, wenn sie in der Breite über Hunderte von Metern verteilt sind, ist das eine endlose Arbeit, auf Spurensuche zu gehen. Man hätte bestimmt bis zum Punkt zurückfahren müssen, wo wir uns das letzte Mal versammelt hatten. |
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